Endlich! ein neuer Blogeintrag! Als erstes ein herzliches entschuldigung an alle fleissigen Blogleser, die sich schon lange fragen, ob die beiden Afrikareisenden verschollen, oder einfach zu faul sind etwas zu berichten...
Namibia die Zweite
Bis zum Brandberg haben wir das letzte Mal berichtet und seitdem ist natürlich wieder viel passiert.
Namibia ist ein richtiges Touri-Land und genauso ging unsere Reise weiter... immer schön den Attraktionen nach...
einen grossen Vorteil hat ein solch Touristisch erschlossenes Land, man braucht sich nie Gedanken über den nächsten Schlafplatz oder die Routenwahl zu machen. Leider verliert die Reiserei so auch an Abenteuerfeeling und mit Toyota und Dachzelt ist man in Namibia wirklich nichts aussergewöhnliches mehr (einer unter vielen).
Nun denn, von Uis und noch voller eindrücke der Tierwelt im Etosha-NP fuhren wir, grösstenteils über Schotterpisten Richtung Küste. Wir wollten die Robbenkolonie in Cape Cross anschauen. Vom warmen Wüstenklima im Landesinneren wurde es zusehends kälter, je näher wir der Küste kamen. Irgendwann schalteten wir seit langer Zeit sogar die Heizung im Tchova an (Gottseidank, sie ging noch ;o))
Namibias wunderbar ausgebauten Schotterpisten
In Henties Bay fanden wir einen sehr luxuriösen Campingplatz (mit eigenem Schiessihüsli und Dusche pro Stellplatz!!!) Danach ging's die knapp 50 km Richtung Cape Cross, dort wo die Robben wohnen... Hier ein Funny-Fact: Zum Cape Cross Seal Reserve steht im GPS-Kommentar:"This place smells realy bad"
Und genauso roch es auch, REALY BAD!!! die abertausenden von Robben verströmen einen nasenhaarwegäzenden Geruch ;o). Die Eindrücke entschädigen jedoch, und man könnte sich vorstellen, dass man sich nach einiger Zeit sogar an diese Geruchswolke gewöhnen könnte ;o)
Die Robbenkolinie von Cape Cross
Schakale helfen etwas die Robbenpopulation zu dezimieren und schnappen sich ab und zu eines der Kleinen
wir mussten wieder mal unsere Pullis ausgraben...
Zurück in Henties Bay giengen wir als erstes einkaufen. da Namibier und Südafrikaner eine grosse Braai (Grill) Kultur haben, wollten wir uns zum Znacht auch mal ein paar feine Fleischmocken Bröteln. Mit Grillkohle und Springbockplätzli (Herzig zum anschauen also der Springbock, nicht das Plätzli und Fein zum essen) bewaffnet zurück zum Luxuscamping (mit privaten... ach ja, haben wir ja schon erzählt...) und seit langem wieder einmal unseren Grillrost aus der untersten Kiste ausgepackt.
Nach etlichen Versuchen schafften wir es dann auch eine halbwegs vernünftige Glut hinzukriegen und panierten unsere Plätzli nur etwa drei mal mit Asche. Eine Braai- (Grill) Zange hatten wir bis Dato noch nicht ;o). Lekka (Afrikaans für Lecker) war es trotzdem :o)
Am nächsten Tag fuhren wir dann nach Swakopmund und verbrachten einige schöne Tage in dieser verschlafenen kleinen Stadt mit shoppen und einem Besuch im Aquarium. Eher eine Budgetversion, von den Fischen her, nicht vom Eintrittspreis ;o).
Von Swakopmund aus fuhren wir nach Beschaffung eines Permits in den Nördlichen Teil des Namib Naukluft NP. Hier gab es, bis auf einige Springböcke und Skorpione keine Tiere, dafür wunderschöne Landschaften zu sehen. Nicht zu vergessen, die Welwitschia Mirabilis, eine Uhrzeitpflanze, von denen die ältesten über 1500 Jahre alt sind.
Die Mondlandschaft eingangs des Parkes
Unterwegs fuhren wir auch ein Grab zweier deutschen Soldaten mit eher merkwürdigen Inschriften vorbei:
Die Übernachtungsmöglichkeiten im Park sind für namibische Verhältnisse äusserst karg! bei der Beschaffung unserer Parkbesuchserlaubniss wurden wir darauf hingewiesen, dass es keine Zäune, keinen Strom, ja nicht einmal Wasser auf den Camps gibt! Wir genossen eine wunderschöne Nacht, ohne Strom (Wasser hatten wir dabei ;o)) beim Arch Rock Camp
Namibisches Buschcamp (ein WC hatte es dann doch ;o))
Nach den erholsamen zwei Tagen und einer Übernachtung in der "Wildniss" fuhren wir Richtung Windhoek (Namibias Hauptstadt). Auch diese Strecke fuhren wir grösstenteils auf Schotterpisten und hatten so die Gelegenheit, einen der steilsten Pässe Namibias zu befahren. Ein grosses LKW- und Anhängerverbotsschild vor der Passauffahrt wies zusätzlich darauf hin, man solle die Untersetzung einschalten. Papperlapapp dachte sich Flo, ich komme aus der Schweiz und weiss dänks wie man Pässe fährt... Aber denkst'de, ohne Untersetzung gieng wirklich nichts mehr ;o) und mit der schwarzen Rauchwolke, die hinter Tchova aufstieg währen wir wahrscheinlich von jedem Schweizer-Umweltschützer gesteinigt worden ;o)
Doch Tchova meisterte den Aufstieg mit bravour und Dank der Langsamkeit, mit der wir den Pass hinauffuhren, entdeckten wir auch die Schildkröte früh genug, die mitten auf der Strasse ein Sonnenbad nahm.
Belohnt wurde der Aufstieg mit einem Wunderschönen Panorama.
Kurz vor Windhoek wurden wir von der Polizei angehalten. Der Beamte wollte von uns irgend ein Dokument sehen, auf mehrmaliges Fragen, welches Dokument er den meine, erklärte er es uns freundlicherweise, auf Afrikaans... "ka nid verstaan Afrikaans" half uns leider auch nicht weiter ;o)
Als der nette Polizisst dann merkte, dass wir wahrscheinlich etwas beschränkt sind startete er eine Inspektionsrunde um unser Auto und entdeckte einen Versicherungsaufkleber (für WESTAFRIKA!) auf unserer Windschutzscheibe, welcher natürlich abgelaufen war. Mehrmalige Erklärungen unsererseits, dass dieser Aufkleber überhaupt und rein gar nichts mit Namibia zu tun hat, ignorierte der freundliche Beamte geflissentlich und startete das "welches Datum haben wir Heute" Spielchen. Irgendwann Setzte er sich auf die Leitplanke und stierte unser Auto an. Flo setzte sich darauf ebenfalls auf die Leitplanke und stierte den Polizisten (natürlich mit einem Lächeln) an. Nach einigen Minuten merkte der nette Polizist dann, dass wir wahrscheinlich wirklich sehr beschränkt sind und liess uns gehen. Zum abschied meinte er noch, dass er Hunger habe, wir antworteten mit "wir auch..." und fuhren endlich weiter nach Windhoek. Auc hNamibia ist noch ein bischen Afrika ;o)
(Gottseidank entdeckte er nicht auch noch unsere 2008-Schweizer-Autobahnvignette ;o))
Zurück in der Zivilisation fanden wir eine Campmöglichkeit in einem Bagpackers, 5 (schweizerische) Fussminuten vom Zentrum entfernt. (Die Rezeptionsdame vom Bagpackers meinte es seien 15 Minuten ;o))
Einiges mussten wir in Windhoek erledigen, unter anderem die Reissverschlüsse an unserem Dachzelt reparieren lassen und der nächste Ölwechsel bei Tchova stand an. Nach einigen Tagen trafen Peter und Marcia (das Schweizer Brasilianerische Paar mit den Chinesischen Pickup) auch im Box ein. Sie hatten trotz fehlendem Angolavisum keine Probleme in die DRC einzureisen. Irgendwann erhielten wir auch von Jonas und Xenia (CH-D-Paar), welche wir auf der Reise schon einige male getroffen hatten ein SMS. Die beiden waren auf einem Campingplatz etwas ausserhalb der Stadt und warteten dort auf ein Paket aus der Schweiz.
Sarah lässt sich von Xenia die Haare schneiden
Windhoek ist zwar eine schöne Stadt, und bietet vor allem viele Einkaufsmöglichkeiten, doch Jonas's Vorschlag zu einem Wochenendausflug zur Spitzkuppe wurde sofort, einstimmig angenommen. So fuhren wir zusammen eines schönen Vormittags los. Leider Reduzierte sich unsere Sechsergruppe, nach den ersten Kilometern schon wieder auf 4 (Tchova und crew + Jonas und Xenia). Eine riesige Rauchsäule aus dem chinesischen Motorraum Zwang Peter und Marcia (wahrscheinlich wegen der schlechten Sicht ;o)) per Abschleppwagen zurück nach Windhoek.
Die Spitzkuppe ist ein witzig aussehender Berg mit Hochplateau, Felsmalereien aus der ...-Zeit, Wandermöglichkeiten und Achtung, ohne Strom und Wasser!!! ;o)
Hier verbrachten wir das Wochenende mit Wandern, Braaien und Naturgeniessen.
Touris beim Wandern. Aus Löwenperspektive
Steiler Aufstieg zum Hochplateau
Felsmalereien aus der ...-Zeit
Ausblick auf's Hochplateau, genannt "bushmens paradise"
... und Schoggibanane zum Dessert (mit echter Schweizer Schoggi, die Jonas noch im Gepäck hatte, Danke Jonas ;o))
Zurück in Windhoek wollten wir nicht mehr direkt in der Stadt bleiben und entschieden uns bei Jonas und Xenia im Elisenheim-Camping zu bleiben. Nachts Saukalt, aber einiges Idyllischer als mitten in der Stadt. Und auch Tagsüber recht spannend, wenn wieder eine Pavianhorde vorbeikam um die Mülleimer zu Plündern.
Hier probierten wir auch zum ersten mal den seit der Schweiz mitgefahrenen Solarzeppelin aus (sponsored by Uli aus Frankfurt, Danke Uli). Und siehe, er fliegt ;o). In der Wüste wäre es sicherlich Stilechter gewesen und hätte wahrscheinlich noch besser funktioniert, aber er war eben in der untersten Kiste, zuunterst drin...
Unser Camp mit Jonas und Xenia im Elisenheim
Nachdem das Zelt geflickt, Tchova geserviced und alle anderen todo's erledigt waren, verabschiedeten wir uns von Jonas und Xenia. Die beiden mussten noch auf einen neuen Pass für Xenia warten, da ihr alter fast keine leeren Seiten mehr hatte und die beiden noch die Ostküste hochfahren wollen. Die Wartezeit nutzten sie mit einem Ausflug nach Botswana und wir vereinbahrten, dass wir uns ev. in Capetown wieder Treffen und die Gardenroute zusammen fahren.
Unsere nächste Station war das Gecko Camp. Eine von Schweizern geführte Farm mit Camping- und Lodgemöglichkeit. Zum ersten mal seit Beginn unserer Reise tätigten wir auch eine Reservation, da wir gehört hatten, dass der schönste Stellplatz des Gecko Camps oft ausgebucht ist. so reservierten wir, noch vor der Abfahrt das Hilltop Camp
Uns wurde nicht zu viel versprochen! Das Gecko Camp liegt etwas erhöht vor einem von Bergen umgebenen Plateau und der Hilltop Platz erlaubte uns eine atemberaubende Aussicht auf die Landschaft.
Leider verbrachten wir auf dem Hilltop eine weniger atemberaubende (schlaflose) Nacht wegen des Starken Windes der hier oben wehte. Es kam zwar nicht so weit, dass wir ins Parterre (unsere Schlafmöglichkeit innerhalb Tchovas) zügeln mussten, doch hatten wir zwischenzeitlich oft das Gefühlt bald weg geweht zu werden.
Trotzdem entschieden wir uns noch eine Nacht zu bleiben. Diesmal jedoch bei den etwas Windgeschützteren Zelt-Bungalows.
Wir verbrachten also einen faulen Tag im Gecko Camp. Gegen Nachmittag tuckerte ein Land Rover, mit ZH-Nummer beim Camp ein. Ein freundliches Grüäzi unsererseits wurde jedoch mit schwer englischem Akzent beantwortet ;o). Milan , Louise und Nick (NZ, SWE) waren ebenfalls auf der Westroute unterwegs, jedoch schon länger im Südlichen Afrika. Ihr Begleiter Nick (Kanada) und wohnhaft in Hongkong ist die beiden besuchen gekommen. Alle drei besitzen einen Schweizer Pass ;o).
Da die drei ebenfalls die weltberühmten Sanddünen in Sossusvlei anschauen wollten, entschieden wir uns kurzerhand wieder mal zu einem Land Rover-Toyota Konvoi. Der Glaubenskrieg zwischen den beiden Automarkenfahrern ist in Afrika eher zweitrangig und beschränkt sich auf gelegentliche spitze Bemerkungen ;o)
Im südlichen Teil des Namib Naukluft Parks, da wo eben auch die berühmten Sanddünen sind, gibt es keine Übernachtungsmöglichkeiten innerhalb des Parks. Man ist also als Touri gezwungen Tagesausflüge zu machen und kann für Schw... viel Geld am Rand des Parks auf einem Camping übernachten. Das Parktor wird kurz vor Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang gecshlossen. Die schönste Stimmung an den Dünen ist jedoch genau dann. Also wird man als Touri praktisch zu mehr oder weniger krummen Touren gezwungen, will man sich die schönsten Bilder nicht entgehen lassen ;o) .
Schon ziemlich spät nahmen wir die ca. 60 km vom Camping zu den Dünen unter die Räder und schafften es gerade noch so auf eine kleine Düne rauf, bevor alles Licht weg war.
Louise, Sarah, Nick und Milan (vlnr)
Wirklich schöne Bilder gabs leider nicht mehr, da wir wirklich etwas spät dran waren :o(
In Finsterer Nacht fuhren wir dann zurück zum Eingang und waren schon gespannt auf die Reaktion der Parkwächter...
Vor verschlossenem Tor standen wir dann also beim Ausgang. Die Parkwächterin bemühte sich nach einigen Minuten, schlurfenden Schrittes, aus ihrem Häuschen und wies uns freundlicherweise auf die ziemlich offensichtliche Tatsache hin, dass das Tor zu sei. "the gate is closed" was jedoch lesenderweise nicht halb so schön tönt... drum versuchen wir dieses Zitat etwas zu ver "phoneten": "da geet iiz gloosd"
Nunja, welche Entschuldigung bringt man als Overlander vor, wenn man vor verschlossenem Parktor steht? Eine sehr offensichtliche natürlich! man habe sich auf den sandigen Pisten festgefahren und musste einander helfen. Nun waren wir aber in einem Toyota und einem Landy unterwegs. Ihr seht das Dilemma: wer erniedrigt sein Auto und würde zugeben, dass der grösste Konkurrent einem aus der Patsche geholfen hat ;o)
Wie bereits erwähnt ist der Landy-Toyo-Glaubenskrieg unter echten Overlandern nicht so ausgeprägt wie bei Kiesgruben- und Panzerpistenoffroadern. Tchova übernahm also (nur ganz leicht Zähneknirschend) die Rolle des Eingesandeten.
(Es sei hier aber nochmals AUSDRÜCKLICH betont, das weder Tchova, noch der Landy irgendwelche Probleme mit dem Sand hatten) ;o)
Die Dame beim Eingang hatte jedoch keinen Schlüssel für das Tor und musste erst ihren Kollegen, der gerade sein Torschluss-Feierabend-Bier an der Bar genoss, anrufen. Als dieser dann nach einigen Minuten auftauchte begrüsste auch er uns mit den Worten... (ihr habts erraten): "da geet iiz gloosd". Zudem erklärte er uns, dass wir eigentlich eine Straffe zahlen und eventuell sogar vor Gericht müssten. Auf unsere "Toyota hat sich eingesandet und musste von Landy rausgezogen werden" -Geschichte reagierte er mit: er sei nicht da gewesen und könne deshalb auch nicht 100%ig wissen ob wir die Wahrheit erzählen. mit anderen Worten: Er wisse genau, dass dies Blödsinn sei. Er drücke aber ausnahmsweise ein Auge zu und lasse uns raus.
Leider hatte er den Schlüssel für's "Geet", welches "gloosd" war nicht dabei und musste nochmals zurück an die Bar.
Irgendwann schafften wir es dann doch noch aus dem Park hinaus... ;o)
um 05:00 Uhr am nächstem Morgen klingelte unser Wecker. Wir wollten ja den Sonnenaufgang nicht auch noch verpassen. und wir rasten mit über 80 km/h die 60 km zu den Dünen (im Park ist übrigens die Höchsgeschwindigkeit auf 60 km/h beschränkt, da das "Geet" jedoech nur wenig vor Sonnenaufgang aufgemacht wird schafft man es ohne zu rasen nie rechtzeitig... und auch mit über 80 km/h gehört man zu den Langsamen unter den Parkbesuchern.
Unser wahnsinnig frühes aufstehen wurde mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt.
Nach Sonnenaufgang liess der Touristenandrang etwas nach (nur entwas) und wir bestiegen die nun fast leere Sossusvlei-Düne (jede Düne hat einen anderen Namen) und wurden auch hier mit einem wunderschönen Ausblick belohnt.
Und das schönste an einer Dünenbesteigung ist das Runterrennen danach
Nach einem Späten Zmorgä verabschiedeten wir uns von Milan, Louise und Nick und machten uns wieder auf gehn Süden. Seit langem mussten wir wieder einmal einen Termin einhalten. Iris sollte uns ja am 17. Juni in Kapstadt besuchen und bis dahin waren es noch einige Kilometer! Ein fixer Termin! kaum vorstellbar nach ca. 7 Monaten Afrika ;o)
Also düsten wir mehr oder weniger der Grenze zu Südafrika zu. Und verliessen Namibia mit einigen weiteren wunderschönen Eindrücken und mit dem Wissen, dass wir hier wieder hinkommen.
Nacht über dem Namtib desert Lodge
Köcherbäme (heissen so, weil die Buschmenschen die Rinde dieses Baumes zur Herstellung von Köchern verwenden)
Südafrika 24.Juni 2009
In nur zwei tagen fuhren wir, mit erwähntem Termin im Nacken ;o) nach Capetown. Tchova benötigte einen grossen Service und andere kleinere Wartungsarbeiten. Dies wollten wir noch vor Iris's Ankunft in Cape Town erledigen.
In der Stadt selbst fanden wir keine Campingmöglichkeit. Etwa 45 Autominuten davon entfernt jedoch entdeckten wir dann ein Plätzchen mit viel Charme. Die Chapmans Peak Caravan Farm.
Der Name verspricht nicht zu viel! Hier gibt es Kühe, Pferde, Pfauen, Gänse, Enten, X verschiedene Hünerarten, Schweine, Hunde und ab und zu einen Camper. Und das beste ist, der Besitzer der Chapmans Peak Caravan Farm (Chris) sieht aus wie der Samichlaus in den Sommerferien ;o) und ist auch genauso freundlich und Hilfsbereit.
Zudem haben wir hier die schönsten Grills auf der ganzen Westroute entdeckt und sogar mobil!
Die Arbeiten am Tchova konnten wir bei Raphael (Sarahs Bruder) Erledigen lassen. Er arbeitet hier in Cape Town in einer Autogarage. Ein guter Tip übrigens für andere Overlander, die eine zuverlässige Garage in Cap Town suchen.
(Steenberg Motors, Koordinaten: S34° 04.286' E18° 27.664')
Äusserst früh am Morgen des 17. Junis machten wir uns noch ziemlich verschlafen auf den Weg zum Flughafen um unsere Transafrika-Besucherin vom Flughafen abzuholen. Anscheinend wird frühes Aufstehen in Afrika oft belohnt und wir hatten auf dem Weg in die Stadt einen Herrlichen Ausblick über Cape Town bei (fast) Night.
Natürlich hätten wir nicht so früh aufstehen müssen. Da Iris' Gepäck irgendwo in London hängengeblieben war hätten wir ruhig noch eine Stunde länger schlafen können ;o).
Nach verlassen des Flughafens, inkl. Iris, aber ohne Gepäck, mussten wir also als erstes einen Schlafsack besorgen. sonst wäre unsere Besucherin wahrscheinlich schon in der ersten Nacht erfroren. Sehr froh waren wir über die von Xenia gesponserte Dackelgarage (ein winziges Einfrau-Zelt) welches wir für unseren Gast sehr gut brauchen konnten. Solange es nicht Regnete jedenfalls ;o)
(Danke Xenia)
Iris und Sarah beim Aufstellen der Dackelgarage
Die geeignete Schlafunterlage für unseren Gast hatten wir natürlich auch dabei und bliesen sie auch für Iris auf (das erste mal wenigstens ;o))
Einige Tage verbrachten wir, nun also zu dritt, noch in Cape Town. Sarah hatte nun endlich ein Shopping-Gschpöönli, welches etwas mehr Ausdauer besitzt als Flo. Bei einen Besuch bei Raphaels Host Family zeigte uns Derik dann auch, wie man auf Südafrikanisch Braait. Wir durften eine Echte CapeTown Spezialität, einen Fisch (Snouk) probieren (sieht aus wie ein Barakuda).
Iris, Raphael und Megan (vlnr)
Als dann die Arbeiten am Tchova erledigt und alle Ersatzteile bestellt waren konnte es endlich losgehen. Zusammen mit Iris wollten wir das erste Ziel unserer Reise, den Südlichsten Punkt Afrikas erreichen und danach die Gardenroute bis nach Port Elisabeth und die Nationalparks auf dem Weg dorthin besuchen. So fuhren wir eines Morgens los (nicht zu früh ;o)) Richtung Cape Agulhas (der Name wurde vom Portugisischen Agulha (Nadel) abgeleitet, da anscheinend ab diesem Punkt die Kompasse auf den Schiffen wieder ordnungsgemäss funktionierten)
Und wir haben es geschafft!!!!!
Nach 25'194 km tuckerte unser Tchova zum Südlichsten Parkplatz Afrikas. Zum Südlichsten Punkt selbst mussten wir leider Laufen, da dort keine Autos erlaubt sind. Für uns hätten sie aber eine Ausnahme machen sollen:o(
der Südlichste Parkplatz Afrikas
(Danke Tchova, du hast uns gut hier her gebracht!)
Einige Minuten mussten wir auf ein Tourifreies Fenster warten, damit auch wir (die es ja wirklich verdient haben hier Fotos zu machen!!! ;o)) unsere obligaten Fotos machen konnten.
Wir hatten sogar an den Champagner gedacht, leider mit Schraubdeckel ;o)
Weiter ging es Tags darauf entlang der Garden Route Richtung Osten bis nach Knysna. Da legten wir einen Ruhetag ein.
Unser erster Touri Zwischenstop war im Elephant Sanctuary von Plettenberg Bay. Eine Mischung aus Auffangstation und Streichelzoo für die grossen Dickhäuter. Und trotzdem sehr eindrücklich, mal so hautnah neben einem grauen Riesen zu stehen!
Nach dem einstündigen Elefantenbesuch inkl. Fütterung von Süsskartoffeln Machten wir uns weiter entlang der Gardenroute Richtung Osten. Im Tsitsikama Nationalpark übernachteten wir auf einem schönen Campingplatz direkt am Meer. Mit Baden war hier leider nichts. Erstens ist das Meer ,für Sarah und Flo jedenfalls sowiso zu kalt und zweitens lies die hohe Brandung einen Schwumm im wirklich kalten Wasser sowieso nicht zu.
Iris genoss jedoch eine schöne Nacht mit Meeresdröhnen (Rauschen wäre etwas untertrieben) und Tags darauf fuhren wir, nach einem ausgiebigen Frühstück weiter. Nächste Station war der Addo Elephant Park. Nein, nicht nochmals ein Streichelzoo für Dickhäuter sondern echte Safari ;o)
Schlafen mussten wir leider ausserhalb des Parks auf einem nahegelegenen Campingplatz, da die Camps innerhalb alle ausgebucht waren. So ging es früh (schonwieder!) los, um den Safaritag im Addo voll auskosten zu können. Unter Südafrikanern wird dieser Park auch als Warthog (Warzenschwein) Park bezeichnet was durchaus seine Berechtigung hat. Von den lustigen Gesellen sieht man erstaunlich viele und nach der ersten Stunde Warthogfüddli schauen fragten wir uns langsam ob es nicht noch andere Tiere in diesem Park gibt...
Doch unsere Geduld wurde belohnt, wir genossen einen herrlichen Tag afrikanischen Wildlive und einem sehr spannenden Moment als wir eine der abgelegeneren Pisten im Park befuhren. Besagte Piste war mit einer Kette abgesperrt, ein kleines Schlid warnte: "high clearance vehicles only!" (nur für Fahrzeuge mit hoher Bodenfreiheit). Haben wir doch... und los gings auf den schmalen Track. So beim fahren überlegten wir uns, dass hohe Bodenfreiheit wahrscheinlich auch 4x4 bedeutet. Nun hat unser Tchova aber manuelle Freilaufnaben. Will heissen: braucht man den 4x4 muss man zuerst aus dem Auto raus und die Freilaufnaben (manuell) blockieren. Nach mehreren von folgenden Warnschieldern:
überlegt man es sich natürlich zweimal, ob man wirklich aus dem Auto aussteigen will... Doch Steckenbleiben ist in der Regel mit längeren Aufenthalten ausserhalb des Fahrzeuges verbunden und so musste Flo halt einige Sekunden ums Auto rennen.
Kaum wieder im Tchova überquerte ein afrikanischer Büffel ca. zwei Meter hinter Tchova die Strasse (Büffel gehören zu den agressiveren Tieren und haben zwar noch keinen Touristen Aufgefressen, aber doch schon einige übel zugerichtet....)
Naja, den 4x4 hätten wir nicht gebraucht, und die Bodenfreiheit eines tiefergelegten Porsches hätte auch ausgereicht ;o)
Ab diesem Moment hörte es dann auch auf mit "nur" Warthogfüddli.
Und Natürlich:
Diesmal in freier Wildbahn!
Hier noch ein funny fact aus dem Addo NP: der Mistkäfer ist eine geschützte Spezies und im Addo anscheinend oft anzutreffen. Da der kleine Krabbler seine Eier vorzugsweise in Elefanten-, manchmal auch in Büffelducg ablegt ist es im Park verboten über Dunghaufen zu fahren.
Nach dem ereignisreichen Tag im Addo Elephant NP führte uns unser Ausflug mit Iris langsam wieder zurück Richtung Kapstadt.
Natürlich versuchten wir auch unsere Rückfahrt möglichst ereignisreich zu gestalten und wir besuchten einige weitere Touristenattraktionen nahe Plettenberg Bay. In nur einem Tag (was für ein Stress für die beiden Transafrikafahrer) besuchten wir eine Raubkatzenaufzuchtstation, eine Affen- und eine Vogelauffangstation.
In der Tenikwa Raubkatzenzuchtstation:
Im Monkey World:
Und im Birds of Eden:
Sarah und Flo erhielten einen freiwilligen Führer in der Vogelauffangstation ;o) Sarahs Kakadu verabschiedete sich beim verlassen des Areals mit einem liebevollen biss ins Ohrläppchen ;o)
Die mit Abstechern fast 2000 km lange Tour mit Iris fand ihr Ende wieder beim Samichlaus in der Chapmans Peak Caravan Farm. Einige Dinge hatten wir uns jedoch noch für den Schluss aufgehoben. So holten wir den schon Lange fälligen Besuch des Kaps der guten Hoffnung mit Iris nach.
Sarah und Flo am Kap der guten Hoffnung
Cape of good hope (auf Englisch zur Abwechslung)
Anmerkung: Auch hier mussten wir uns hinten anstellen um die obligaten Bildchen knippsen zu können. Nach drei Bussladungen voller Japaner, Deutscher, .... durften wir dann auch unsere EHLICH VERDIENTEN Fotos machen ;o)
Eindrücke vom Kap:
Ein Besuch im Capetowner Aquarium rundete Iris' Besuch bei uns ab. Und dieses Aquarium ist im Gegensatz zu dem in Swakopmund echt der Hammer!
Man hat uns zwar gesagt, dass das in Durban noch besser sei... wir werden sehen ;o)
Am abend des 17. Juli mussten wir uns dann schon von Iris trennen.
Hallo Iris, wir hoffen dein Besuch bei uns hat dir ebenso gefallen wie uns. Und dass du einen kleinen Einblick ins Transafrikaleben bekommen hast. Viel Erfolg bei deinen eigenen Reiseplänen, ob durch Afrika, Südamerika oder sonstwo... und hier ein kleines Versprechen: "Wir kommen dich dann auch besuchen!
Dankä für dis Bsüächli.
Auch von dir Lieber Blogleser möchten wir uns bis zum nächsten Eintrag verabschieden. Wenn du dann erfährst, wie wir Jonas und Xenia wieder getroffen haben, was Kapstadt sonst noch zu bieten hat und wie wir uns endlich auf den Weg zu unserem Hauptziel der Reise aufmachen: Moçambique (wir kommen!)
Abraço grande Sarah, Flo und Tchova
1 Kommentar:
Hey Ihr beiden, schön von Euch zu hören. Wir sind seit einem Monat zurück in Deutschland und vermissen Afrika!
LG
Nana & Thomas
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