Freitag, 9. Januar 2009

Bobo Dioulasso 09.12.2009

Bobo Dioulasso (Burkina Faso)
08.12.2009

Hallo Ihr Lieben Zuhause gebliebenen
Nun, Mangels einer guten Internetverbindung in Timbuktu folgt nun gleich der zweite Eintrag in unseren Blog. Mittlerweile sind wir schon in Bobo Dioulasso, in Burkina Faso. Aber wie immer, erst mal der Reihe nach!

Also nach Timbuktu, das wie schon erwaehnt nicht der absolute Brueller war sind wir weiter Richtung Dogon-Land. Wir wollen hier nicht auf die sehr spannende Geschichte der Dogon und der Telem eingehen. Wen’s interessiert, dem sei eine Stunde Googeln und ueber die Voelker lesen sehr ans Herz gelegt.
Da das Dogon-Land mittlerweile sehr touristisch ist, hatten wir auf der Reise ins Dogon-Zentrum (Sanga) einige Probleme, all die zum groessten Teil selbst ernannten Guides Abzuwimmeln.
Noetig ist so ein Guide schon, da man als Toubabu (Weisser) keine Chance hat in die Doerfer zu kommen. In Sanga haben dann nach einigem Ach und Krach einen guten Guide gefunden und mit diesem eine Tageswanderung in den Falaises (hmm, wie heisst den das auf Deutsch?!, unser Larousse meint Felsriff…) gemacht.Atemberaubende Landschaft hochinteressante Geschichten und Spannende Doerfer durften wir bestaunen. Hier einige Eindruecke:



die Falaise



Die Ebene unterhalb der Falaise


Telem Behausungen in der Felswand



Dogon-Dorf direkt an der Felswand
Kleiner Einschub:
Die Dogon sind so wie ich es verstanden habe im dritten Jahrhundert aus der Gegend suedlich von Bamako ausgewandert und haben sich im heutigen Dogonland niedergelassen. Dort war bereits ein Volk ansaessig, die Telem, welche hauptsaechlich von der Jagt lebten. Die Dogon (so sagte unser Dogon Fuehrer) haben bald festgestellt, dass mit jagen und sammeln keine 2 Voelker ernaehrt werden koennen und haben mit Landwirtschaft begonnen. Der Wald wurde gerodet und musste Feldern weichen, wodurch auch die Wildtiere (Man erinnere sich an die Lebensweise der Telem) auch verschwanden. Die Telem wollten ihre Lebendart nicht anpassen (so unser Fuehrer) und haben gemerkt, dass sie weg muessen….
Nun sind die Telem Behausungen, mitten in der Felswand groesstenteils leer, meisst darum, weil die Dogon ihre Toten in der alten Telembauten Bestatten…

Die Telem werden von den Dogon in Ehren gehalten, aber die Tatsache, dass ihre Bauten heute alle ausgepluendert sind (man findet immer Leute, die einem alte Telem Bronze Skulpturen verkaufen wollen) truebt das Bild etwas…
So, nun wieder ein par schoene Bilder:

Spitzdach = Speicher, der kleine fuer die Frau, der grosse fuer die Familie. Pro Frau (bis zu 4) ein Speicher



Palaverplatz (Schlichtungsort bei Streitigkeiten) die Bauhoehe ist etwa halbmannshoch. Grund: allfaellige Rivalen muessen sich als ersten Akt der Demut um den Palaverplatz zu betreten. (erste Stressbewaeltigung) Zudem verhindert die geringe Bauhoehe, dass sich Streithaelse einfach an die Gurgel gehen.


Seile werden aus Baobabfasern geflochten


Baobabstamm (nach „Seilfasergewinnung“) Die Baeume ueberleben!!!
Nach einigen Tagen ausspannen und der schoenen Wanderung sind wir dann weiter Richtung Burkina Faso.
Von den Falaises herunter fuehrt eine kleine, sehr steile Piste. Dieses Abenteuer wollten wir uns natuerlich nicht entgehen lassen.Sagt jedem Schweizer Hobby-Offroader, wenn er diese Piste ohne schweissnasse Haende und zum Teil zittrigem Gasfuss uebersteht, darf er seinen Stadtindianer-4x4 behalten;o)
Blick vom Hochplateau runter



Die Piste, leider auf dem Foto nicht soooo eindruecklich!
Nach der Bergpassage giengs weiter auf einer Sandigen Piste richtung Grenze zu Burkina Faso. Dabei haben wir einige kleine Dogondoerfer durch-, und auch umfahren, da der LKW unserer Freunde zum Teil nicht durchgepasst hat.
In Koro haben Wir dann die Ausreiseformalitaeten von Mali erledigt und dann im Zwischengrenzgebiet zu Burkina (ca 12 km langer Streifen) uebernachtet.
Die Einreise am 31.12.2008 in Burkina war unspektakulaer bis auf die Tatsache, dass wir nur ein 5-Tagesvisum bekommen haben. Dieses konnten wir aber in Ouagadougou relativ problemlos verlaengern.
In Ouaga angekommen wollten wir einen schoenen Campingplatz suchen (wir hatten uns einen ruhigen, schattigen Platz mit direktem Disco Anschluss fuer Silvester vorgestellt). Ein franzoesisches Paar (mit 3 Kindern), welches wir schon in Bamako getroffen hatten, gab uns dann den Tip, dass man in der Kathedrale von Ouaga, bei den Schwestern uebernachten kann. Als wir die Kathedrele dann endlich fanden, gabs bei den Schwestern keinen Platz mehr, nur bei den Bruedern. Und da wars nur halb so schoen…
Nunja, haben wir uns gedacht, im Reisefuehrer steht ein Camping, da koennten wir wenigstens Ramba-Zamba machen an Silvester. Also sind wir in der Daemmerung nochmals losgefahren und haben uns natuerlich hoffnungslos verfahren… mit Hilfe von 2 (mehr) oder weniger freundlichen Mofa-Fahrern fanden wir schliesslich den Camping, versteckt hinter einem Lastwagenparkplatz, direckt neben der groessten Hauptstrasse…
Wieder ein langes Hinn und Her… und wir sind doch wieder zurueck (zu den Bruedern halt) wo’s wenigstens ruhig war…
Beim rumfahren inOuaga haben wir dann auch folgenden Parkiervirtuosen gesehen ;o)

Nunja, Silvester haben wir auf der Suche nach einer Gemuetlichen Bar, oder bezahlbaren Disco ziemlich verpasst. Das Feuerwerk eines 5-sterne Hotels hat uns dann darauf hingewiesen, dass es Zeit zum „guaets Neus“ wuenschen ist. Nunja, heute Lachen wir drueber aber dort hatten wir beide etwas heimweh…In Ouaga haben wir relativ viel Zeit verbracht. Unser Dachzelt musste repariert werden (Riss in Plane und „Moskitoseitenaufklappabdeckteil“), unser Bergegurt wollte zum Zweiten Mal neu genaeht werden und Tchova lechzte nach einem Oelwechsel.
Sarah beim „Moskitoseitenaufklappabdeckteil naehen“
Nach 6 Naechten Ouagadoudou sind wir weiter nach Bobo Dioulasso. Nach einmal Wildcampen inmitten von Dichtem Busch sind wir dann in Bobo angekommen, obwohl die zweitgroesste Stadt von Burkina ist Bobo relativ ruhig und die Leute etwas gelassener und weniger aufdringlich wenn’s um Guiding oder Verkauf von Souvenirs geht.
Tchova machte uns auf dem Weg nach Bobo etwas sorgen: „Kuehlwasserinkontinenz“! Ein Lustiger Franzose (mit Schweizer-Feuerwehr-LKW unterwegs) hat uns einen Guten Mechaniker empfohlen. Dieser Hat mir dann vorgeschlagen, den ganzen Kuehler auszubauen um das allfaellige Leck zu finden. Gottseidank hat Flo dann die Sache nochmals selbst angeschaut und festgestellt, dass die akute Inkontinenz auf eine muede Kuehlerschlauch-Klemme zurueckzufuehren ist. Zweite klemme drauf, und gut ist… so hoffe ich zumindest :o)
So, wenn ihr das alles lest, haben wir in Bobo eine schnelle Internetverbindung gefunden ;o)
Haltet die Ohren Steif wuenscht uns Kuehlerdicht und bis zum naechsten MalSarah und Flo in Bobo

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