Sonntag, 7. Dezember 2008

07.12.2008, Nouakchott, Mauretanien, Auberge Menata
Endlich mal Zeit an unserem Blog zu schreiben!!!
Nun denn, wo starten wir da…
Wie ihr alle wisst, starteten wir unsere Transafrika am 02.11.08 in der Ruetiwies und sind zuerst einmal auf eine Tour de Suisse, uns von den meisten Verwandten verabschieden gegangen. Fuer alle die’s nicht gereicht hat… ein herzliches „Entschuldigung“ … Irgendwann muss man einfach los, sonst bleibt man immer hocken…

So, nun zu unserer Reise:
Europa wollen wir hier relativ kurz abhandeln, da es hier auch nicht viel zu schreiben gibt. Einige Highlights sollen aber trotzdem nicht vergessen gehen.
Frankreich:
Abenteuerliche Pyrenaeenueberfahrt nach Spanien! Unser Auto (TCHOVA) hat‘s ohne murren mitgemacht. Hier der Beweis:

man beachte das Schild im Hintergrund!!!
Und hier noch einige Impressionen von der Passueberfahrt:

Spanien:
Hier gibt’s eigentlich nur eine schoene Geschichte zu erzaehlen, naemlich die vom dunkelgruenen BMW:
Wir legten unsere Routenplanung so, dass wir nach Moeglichkeit die Grossstaedte um- oder durchfahren. So auch bei Madrid, eine Stadt, die unter Reisenden mehr als beruechtigt ist. Die wildesten Geschichten haben wir schon gehoehrt und waren dem entsprechend ein bisschen angespannt…
Gottseidank speicherten wir auf unserem GPS auch die Stadplaene von Madrid und fuhren mehr oder weniger geschickt durch den Madrider-Umgehungsstrassen-Dschungel. Ploetzlich sah ich (Flo) neben mir einen dunkelgruenen BMW, mit getoenten Scheiben. Ein Typ im Anzug winkte wie ein Verrueckter mit einem glaenzenden Etwas… Ich drueckte erst mal den IGNORE-Knopf und fuhr weiter. Auf einmal fuhr der BMW auf der Beifahrerseite und Sarah meinte… He, Polizei… ob ich ev. nicht anhalten solle…Nun ja, wir folgten dann dem Typen auf den Pannenstreifen und hielten. Aus dem BMW stieg ein in Anzug gekleideter und Sonnenbebrillter Mann und wollte sofort unsere Paesse, unser Geld und die Drogen sehen, die wir dabei haetten. Nach einigem hin und her wollte er, dass wir ihm folgen (mittlerweile kommt uns seine Polizeimarke eher Kaugummiautomatenmaessig vor), stieg ins Auto und fuhr davon.Derweil schalteten wir auf Berner um und warteten erst einmal bis sie wegfuhren und nahmen dann eine andere Madriderumgehungsstrasse… Was natuerlich zur Folge hatte, dass wir noch eine Weile in Madrid umherirrten….
So, am 11.11.08 setzten wir endlich von Tarifa nach Tanger ueber und betraten Afrika.
Die Erste Huerde war die Grenze, die erste afrikanische. Geduld war angesagt aber Flo hat das mit Bravour gemeistert. Ich hab mich im Auto verkrochen und vor mich hin gemurrt…Die Hauptstrasse runter bis nach Larache, wo wir auf einem Camperparkplatz gratis uebernachten konnten. Laut aber recht gemuetlich. Den naechsten Tag weiter nach Fes, wo wir uns zwei drei Tage Zeit nahmen, anzukommen und natuerlich die Stadt und die Medina mit Suq anzuschauen. Ali zeigte uns alles.
Wir drei vor den sieben Toren des Koenigpalastes, ein Geschenk der Kuenstler.
Die Mandalas der Tore. Jedes einzelne Stueck von hand geschlagen aus farbigen Platten!
Aussicht ueber Fes aus einer verfallenen Militaerfestung
Die wunderschoenen handbemalenen Keramikgefaesse in Produktion
Die Gerberei, wo ich mir ein Kauf einer Tasche nicht verkneifen konnte…
Nach diesen vielen Eindruecken fuhren wir weiter nach Marrakech, wo wir die mittlerweile wegen Gelbfieberimpffaelschung beruechtigten Deutschen trafen. Daniel und Robert, die auf dem Camping nicht auf unsere Nachbarschaft verzichten wollten und ein gemeinsames Abendessen genossen auch wir :o)
Daniel auf der Hecktreppe vom Alobart (der Mercedes 911 von Daniel und Robert).
Robert am feuern fuer die Tajine zum Abendessen.
Nun die Chemie stimmt noch immer, so sind wir seit einem Monat unterwegs zu viert, es passierte natuerlich noch einiges seit dem, was wir euch nicht vorenthalten wollen!
Der Plan durch den Antiatlas zu fahren brauchte ein wenig Zeit um bei mir (Sarah) Begeisterung zu erwecken, da es eine schweine Kaelte war. Mit Eis auf der Windschutzscheibe am Morgen, Eisklumpen als Fuesse in der Nacht. Aber die atemberaubende Landschaft, die urchigen Doerfer die an den Berghaengen kleben, die Wildcamps an den schoensten Orten entschaedigten uns!
Eine einsame Oase mit Felswaenden die vor dem Wind schuetzten, und eine wunderbare Feuerstelle um zu grillieren und Tajine kochen.
Die Route fuehrte uns vorbei an Ourzazate nach Tazenakht, Foum-Zguid, Tata, Akka, Foum-El Hisn, Tan-Tan, Laayoune, Boujdour alles der Kueste entlang. Dakhla, einkaufen, El‘ Argoub, runter bis Nouadhibou.
Die mauretanische Grenze, ein Abenteuer fuer sich! Zwischen den beiden Grenzposten von Marokko und Mauretanien sind vier Kilometer Sandpisten, total vermint und etliche Abzweigungen wo man nicht weiss wo man landet. Gluecklicherweise entschlossen wir uns vor der Grenze irgendwo zwei Mauretanier, denen der Motor abgekackt war, abzuschleppen. Die fuehrten uns auf schnellstem Weg durch das Pistenwirrwar und mit Geduld schafften wir auch die mauretanische Einreise.In Nouadhibou entschieden wir uns der Eisenerzeisenbahnline entlang , durch die Wueste, nach Chum zu folgen um von dort aus weiter nach Atar zu fahren.
Die Maenner hatten natuerlich einen heiden Spass am Sandduehnen rauf und runter fahren. Ausgraben, mit Sandbleche rausfahren, Luft aus den Pneus, Luft wieder rein. Mir war das alles irgendwie unheimlich, aber nichtsdestotrotz schoen wars…
(Eine kleine Ergänzung von Flo: „Saugeil das Dünenfahren!!!!!“)
Einige Eindrücke von entlang der Bahnstrecke nach Atar:
Die erste Duene und schon eingesandet (natuerlich auch TCHOVA)
Mit vereinten Kräften und Seilwinde (juhui, zum ersten mal gebraucht!) kamen wir aber wieder runter von dem Ding
Piste zum Teil nur zu erahnen
Luft raus, Luft rein, Luft raus, Luft…
Wuestencamp
Duenenlandschaft
und natuerlich Kamele
Pinkelpause
In Atar angekommen hielten wir erst mal zwei Tage Pause, Waesche waschen, duschen und unseren Auspuff schweissen lassen. Der war naehmlich durchgerostet und der Tchova hat gedroehnt dass man sein eigenes Wort im Fuehrerhaus nicht mehr versand. Nun ist alles wieder ganz und er schnurrt wie eh und je. Auch den Kompressor wollte geflickt werden, drauf steht, niemals Oel rein! Und somit konnte das Ding mit aller Hilfe verschiedener Camper und Reisenden des Campings nichts repariert werden. Da der Mech vom Ort aber kein Englisch lesen konnte (haette er, waers ihm egal gewesen was da steht) hat er Oel rein gemacht und schau her, auch der Kompressor tut seinen Dienst wieder, vorlaeufig…
Von Atar gings runter der Hauptstrasse entlang bis Nouakchott wo wir nun sitzen und schreiben… Diese Strasse war erst unglaublich langweilig, stundenlang geradeaus, zum einschlafen. Spaeter wars so Sandig, ueberall Staub und Dreck in der Luft. Es hat ausgesehen wie dichtester Nebel, Duenen links und rechts, wie ne Theaterkulisse der drei Koenige. Gespenstig und faszinierend… Alle paar Kilometer eine Polizeikontrolle wo es oft hiess: „ donnez moi un cadeau“. Auch die Kinder lernten diesen Satz natuerlich schnell, kein bitte kein danke, nur muehsame Forderungen. Was mich natuerlich schnell aergerte und mich zu dem entsprechenden Antworten veranlasste. (Ihr kennt mich ja J)
Die Auberge Menata erreichten wir am Abend des 4. Dezember seit dem sind wir faul. Schwatzen mit Reisenden, lassen uns Geschichten erzaehlen von Orten die wir noch sehen wollen.Und natuerlich mussten wir uns wiedermal um die Buerokratischen Dinge kuemmern, Visum fuer Mali, Autoversicherung, Passkopien und auch die bei jeder Polizeikontrolle noetigen Fichen mussten nachgedruckt werden (hier ein kleines Dankeschoen an Robert und Daniel, welche einen kleinen Drucker dabei haben und uns mit Fichen versorgen…
Die Fichen Fuer Sarah und Flo
Wir werden uns wieder melden… Irgendwann… Liebste Gruesse aus der Ferne wos warm und spannend ist… Abraco grande… Sarah und Flo…

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