Ein Letztes mal "hallo lieber Blogleser". vor Genau einem Jahr und einem Tag, am 11.11.2008 haben wir Afrika betreten und heute kommt also unser letzer Eintrag.
Aber als erstes machen wir mal weiter wo wir das letzte Mal aufgehört haben.
Südafrika die Zweite
Wie schon angedeutet wussten wir, dass Jonas und Xenia auch auf dem Weg Richtung Capetown waren und so beschlossen wir auf die beiden zu warten.
Unser letzter "todo" Punkt auf der Capetown Liste beinhaltete die Besteigung des weltbekannten Table Mountains, die Besichtigung von Robin Island wo Nelson Mandela den Grossteil seiner Gefangenschaft verbrachte und ein Besuch bei den etwas weniger bekannten Pinguinen am Kap. Diese zwei Touriaktivitäten unternahmen wir dann auch mit Jonas und Xenia.
Table view bei Sonnenuntergang
Hier endet die Strasse
Belohnung des Harten Aufstiegs mit wunderschöner Aussicht
Sarah und Xenia hatten die Tage nach dem Gipfelsturm einige Problemchen mit Muskelkater und liefen rum wie die noch zu besuchenden Pinguine (die beiden Herren hatten wahrscheinlich die gleichen Probleme, hätten dies aber nie zugegeben ;o)). Vor allem die Besuche in Shopping Malls ohne Rolltreppen hatten einen grossen Unterhaltungswert, da die beiden Damen kaum drei stufen ohne jammern schafften.
Die Waterfront in Capetown, mit vielen fiesen Treppchen ;o)
Ein weiteres "Tourimuss", die Pinguine in Simonstown
Vorsicht beim Abfahren sonst rumpelts und quietschts
Robben Island:
Sikhululekile, was so viel bedeutet wie "Wir sind frei", heisst das Schiff wo uns zur Insel bringt
De Bus war vollgestopft mit Touris! Sehr ungewohnt für uns
Zwischen den Zäunen waren Hunde
Die ehemaligen Gefangenen sind jetzt Gides
Das Gefängnis machte uns allen ein flaues Gefühl im Magen
Man möchte es sich nicht vorstellen, wie's war
Eigentlich wollten wir schon am Montag gehen, wegen rauher See wurden die Besichtigungen aber abgesagt. Also wurde es Mittwoch. Aber auch Mittwochs hatte es so hohe Wellen, dass es Sarah mit doppleter Dosis Antikotz-Tabeltten übel wurde. Sie war nicht die einzige, ein kleiner Junge hat den Beutel gefüllt und die Toilette war auch immer besetzt. ;-)
Ups, eines der allerwichtigsten Ereignisse in Cape Town hätten wir ja fast vergessen! Den ersten August. Diesen feierten wir etwas unkonventionell auf dem Campingplatz, mit Fondue. Die südafrikanischen Temperaturen um diese Jahreszeit lassen einen Funduegenuss zu.
Unsere südafrikanischen Campingnachbarn wunderten sich wahrscheinlich über unser patriotisches gehabe (das Schweizerfänlein durfte natürlich nicht fehlen). Aus Rücksicht auf Xenias Trommelfelle wurde die helvetische Nationalhymne jedoch nicht laut forgetragen, sonder nur mit inbrunst, ganz ganz leise, gesummt.
Kleiner Tipp falls mal jemand am ersten August in die Verlegenheit kommen sollte ohne Caquelon irgendwo auf der Welt zu sein: Pfaditopf, ein bisschen Wasser rein, andere Pfanne rein stellen und so Fondue zubereiten. Gibt zwar keine Grossmutter aber dafür schmilzt's schön gleichmässig.
Natürlich stand auch für Jonas und Xenia noch der obligate Besuch vom Cape of good hope und Cape Agulhas an. Und wir liessen es uns nicht nehmen die beiden zu begleiten.
Fotos von Jonas und Xenja unter: www.jonasinafrika.bligspot.com
Weiter ging's Richtung Nordosten. Direkt nach Outshorn, die Straussenhochburg Südafrika's. Von da aus besuchten wir die Cangoo caves, berühmte Höhlen. Einen Zoo war auf dem Programm und auch den Swartbergpass fuhren wir von da aus.
Cangoo caves:
Swartbergpass:
Nicht so einfach für unser schweres Reisemobil, so steile Bergstrassen
Den Weg runter belastet die Bremsen und verwöhnt die Augen und s schweizer Berglerherz
Weiter ging's entlang der Küste, Gardenroute zum zweiten.
Knysna hat eine wunderschöne Lagune
Sarah hat endlich wieder ein bisschen Speck auf den Rippen und ein runderes Gesicht ;-)
Nach Knysna und Tsitsikama zum zweiten machten wir uns auf zum Addo Nationalpark, richtig, hier waren wir schon mit Iris. Um die Sache beim zweiten Besuch etwas spannender zu gestalten machten wir einen geführten Night Drive. Leider in einem ziemlich grossen Safarimobil inkl. italienischer Familie. (Axgüsi, aber diä chönd würkli NIÄ uf d schnurä hockä!)
Besagte Familie schaffte es jedoch nicht ganz, alle Tiere zu verscheuchen und so sahen wir einige Nachtaktivchen...
Schakal beim Znacht, Menu: Schildkröte
Löi (Schweizerdeutsch für Löwe)
Elefant, eigentlich nicht nachtaktiv aber eben...
Nach einem erneuten Ausbruch von Patriotismus im Camp vom Addo NP, bei dem wir unsere Autos mit Schwiezerchrüüzli beklebten verabschiedeten wir uns zum X-ten mal von Jonas und Xenia. Vor allem Flo hatte langsam das Reissen nach Moçambique.
Weiter fuhren wir also zu zweit nach Osten. Durch die Transkei, eine der ursprünglichsten, aber auch ärmsten Region Südafrika's ging's mit Zwischenstops nach Durban. Leider verpassten wir Sofia (Flos Stiefschwester), sie hat in Durban studiert und wir hatten eigentlich gehofft sie hier zu treffen.
So verbrachten wir einen Stadttag in Durban alleine und besuchten wieder einmal ein Aquarium ;o)
Schön war's, diesmal keine Bilder, eingeglaste Fische werden auf Dauer auch etwas langweilig ;o)
Auf unserem Campingplatz etwas ausserhalb Durban's trafen wir ein älteres Camper-Ehepaar (beide in den 80ern). Die beiden waren so begeistert von unserer Geschichte, dass sie uns gleich bei Ihren Kindern (welche eine Spa-Lodge betreiben) einluden. Das heisst wir fuhren einen kleinen Umweg zur Tangami Safari Spa Lodge.
Da trafen wir eine südafrikanische Familie, die Zusammenkunft feierten. Weil es total unmöglich ist ohne Kühlschrank auszukommen, sprich kein Fleisch zu haben, waren wir wieder mal zum Essen eingeladen. Die besten selbst gemachte Burger die man essen kann im südlichen Afrika!
Kurz vor der Grenze zu Swaziland übernachteten wir in einem kleinen wunderschönen NP. Die Stellplätze sind da nicht eingezäunt. So grasste den ganzen Abend eine Rhinofamilie in unserer Nähe. Etwas unheimlich war das schon, aber anscheinend sehen Rhinos sehr schlecht und als es dann Nacht wurde hatten wir ein mehr oder weniger relaxtes Abendessen.
In Mbabane, der Hauptstadt von Swaziland wollten wir das Visum für Moçambique holen. Da die guten Damen der Botschaft kurz vor Feierabend aber keine Visas ausstellen, angeblich weil wir am selben Tag in Swaziland einreisten, fuhren wir ratz fatz weiter nach Nelspruit. Aber auch da war der Gang zur Embassy vergeblich. Das heisst sie hätten uns eins gemacht für 600 Rand. An der Grenze bezahlten wir 380 Medical ( ca. 100 Rand), aber das wussten wir ja noch nicht. Trotzdem entschieden wir uns das Risiko einzugehen nur ein paar Tage zu bekommen und fuhren zur Grenze.
25.08.2009 Moçambique
Nach 289 Tagen, 31'808 km 19 Ländern und unendlich vielen Eindrücken betraten wir endlich, mit Schmetterlingen im Bauch Flo's Heimat. Nur Sofia und Angela waren über unsere Ankunft informiert. Als wir so unverhofft in Hausi's Büro standen hielt er uns zuerst für Gespenster ;o) doch nach dem ersten Schock war die Freude umso grösser. Herzlichst wurden wir aufgenommen und einquartiert. Tchova hatte genau in der Einfahrt Platz, kein Zentimeter höher hätte er sein dürfen!
So verbrachten wir fast einen Monat in Maputo. Speisten königlich, mussten keine Wäsche mehr waschen und wurden umsorgt. Aus gegangen und Freunde getroffen wurde natürlich auch ausgiebig.
Da das Visum nur 30 Tage gültig ist, mussten wir nochmal über die Grenze nach Südafrika. Jonas und Xenja waren auch auf dem Weg Richtung Kruger. So machten wir einen Plan uns in Nelspruit zu Treffen.
23.09.2009 Südafrika
So Fuhren wir also nach Nelspruit um Jonas und Xenia zu treffen. Vorher jedoch wollten wir noch einkaufen und hielten bei einem Shoping Mall. und hier geschah es. Nach all der Reiserei in Afrika, ohne Probleme, wurde unser Auto ausgerechnet auf dem Parkplatz eines Shopingcenters aufgebrochen. Glücklicherweise wurde nur Flo's Handy und ein inhaltloses Bauchtäschli geklaut. Glück im Unglück also, den GPS, Bargeld, Kamera, Labtop usw waren auch im Auto...
So bekam Tchova gegen Ende unserer Reise auch noch neue Türschlösser :o)
Im Funky Monkeys Backpacker trafen wir wieder auf Jonas und Xenia und schmiedeten Pläne für die nächsten Tage.
Der erste Versuch, einige Tage im Kruger Nationalpark zu verbringen, wurde wegen Südafrikanischer Ferian und Moçambicanischen Feiertagen verunmöglicht: Alles ausgebucht!
So mussten wir fast eine ganze Woche in Nelspruit ausharren bis endlich ein Campsite im Kruger frei wurde. Die Zeit verbrachten wir mit shoppen, diesmal nur in Läden mit bewachtem Parkplatz ;o), Autoservices, feinen Znächtern usw.
Als es endlich los ging bekamen wir einiges zu sehen:
Und... ein schöner Sonnenuntergang...
Nach dem schönen Trip fuhren wir die Panorama Route. eine bekannte und beliebte Strecke mit drei Atraktionen:
Good's Windov, leider mit vielen Wolken, dass wir nicht wirklich was sahen.
Das letzte gemeinsame Camp. Xenja und Jonas machen sich endgültig auf den Heimweg und wir fahren zurück nach Maputo.
02.10.09 Moçambique zum zweiten:
Nach dem Monat in der Grosstadt wollten wir noch Richtung Norden. So schliefen wir nur eine Nacht in Maputo und machten uns auf den Weg, Moçambique besser kennen zu lernen.
Aus unserem ursprünglichen Plan bis ganz in den Norden zu Fahren wurde leider nichts. Erstens hatten wir wieder nur 30 Tage und zweitens lief uns langsam die Zeit davon. So fuhren wir halt so weit wir kamen.
Erste Station war in Xai-Xai:
... und Flo geniessen den Strand
Von Xai-Xai fuhren wir weiter nach Tofo einem unserer lieblings Strände, wo wir schon mit Esther, Raphael, Iris und Martin waren. Hier übernachteten wir im Fatima's Nest, einem Bacckpakers mit Campingplatz. Backpacker gehören sicherlich zu den spannendsten Orten zum übernachten. Hier trifft man immer interessante, lustige und manchmal auch schräge Reisende ;o)
im Fatima's: von links nach rechts: Arantza, Xavier, Sarah und der Israeli
Nach einigen schönen Tagen in Tofo fuhren wir weiter über Vilanculo nach Chimoio.
Eines unserer Camps zwischen Vilanculo und Chimoio. Der Ort war wunderschön mitten im Busch gelegen. Die Ambiece jedoch etwas seltsam. Ausser einem Nachtwächter und seiner Familie war niemand da. Wir sind zum Schluss gekommen, dass dies ein semilegales Wilderercamp für reiche Touris ist (v.A. Amerikaner, Laut Wächter).
Chimoio ist eine kleine Stadt etwa im Zentrum von Moçambique. Die Stadt hat Charme, aber leider keine Campmöglichkeit. Wir fanden ein Platz an einem Stausee etwas ausserhalb, aber deswegen nicht weniger schön.
Eindrückliches Buschfeuer bei Nacht
Eigentlich wollten wir noch in den Gorongosa NP, die Preise da sind aber so horrend, dass wir am Eingangstor kehrt machten und nach Beira fuhren. Beira ist die Zweitgrösste Stadt in Moçambique, quasi Maputo in Kleinausgabe. Sehr gefallen hat uns die Stadt nicht. Darum machten wir uns schon nach einer Nacht im Hotel (auch kein Camping) wieder Richtung Süden.
Andernorts: Wo die Brücke kaputt ist macht man eine neue Brücke drüber ;o)
Wir versuchten auf unserer Rückreise nach Maputo neue Städtchen, Strände und Geheimtips zu finden. und wir haben zwei solcher Orte gefunden die es Wert sind besucht zu werden.
Inhassoro:
Nahe Vilanculo gelegen, weniger touristisch, sehr verschlafen und äusserst charmant. Der Strand steht Vilanculo in nichts nach und wir haben gehört, dass man auch von hier aus Trips zum Bazaruto Archipel machen kann.
Etwas neues entdeckt, jetzt muss auch wiedermal etwas neues geschehen. Nach jahrelanger Kinnbartträgerei entschied sich Flo, ganz zu Sarah's Leidwesen das Bocksbärtli abzuhauen. Jetzt schaut er auch wieder viel Jünger aus, gell ... ;o)
Pomene:
Ein Strandresort aus dem Bilderbuch. auf einer kleinen Landzunge gelegen und ohne 4x4 leider nicht zu erreichen (allenfalls mit einem Boot). Da wir ja einen 4x4 haben war die jedoch kein problem ;o)
Ein weiterer Wemutstropfen sind die Preise für's Camping. Wucher ist nur der Vorname, aber wir fandens dort soooo schön, das wir trotz der Preise zwei Nächte blieben (wir waren ja nicht im Gorongosa ;o))
Tiefsandpiste richtung Pomene
Nun, Tofo ist wie gesagt einer unserer Lieblingsplätze in Moçambique und so liessen wir uns einen zweiten Besuch nicht nehmen. Zudem rang sich Flo ENDLICH dazu durch den Tauchkurs zu machen. und Tofo ist sicherlich ein genialer Ort um dies zu verwirklichen. leider ohne Sarah, aber die überreden wir schon noch ;o)
Auch dieses mal trafen wir Spannende Reisende und verbrachten einige schöne Abende mit interesannten Gesprächen, Viel Lachen und auch viel Bier ;o)
Sarah machte natürlich auch mit beim blödelen
Aussicht von der Bar im Fatima's
Auch in Xai-Xai machten wir auf dem Rückweg einen Zwischenstap, da diese Stadt Streckenmässig ideal zwischen Tofo und Maputo liegt. Aber auch dieses Mal versuchten wir etwas neues und nahmen statt der Hauptstrasse eine kleine Piste mit einigen Tiefsandpassagen.
Malerische Piste zum Strand von Xai-Xai
Ein Südafrikaner, der erst seit ein paar Monaten in Moçambique lebt, hat hier einen kleinen, feinen Camping aufgebaut
Zurück im Süden ging's erst mal nach Maraquene. Hier Baut Hausi seine neue Residenz. Letztes Mal als wir hier waren bestanden erst die Baupläne, nun kann man schon fast drin wohnen.
In Maraquene wird auch unser treuer Reisebegleiter TCHOVA bleiben und auf uns und seinen nächsten Reiseeinsatz warten.
in der guten Stube schauts schon fast fertig aus
Fahrt von Maraquene nach Maputo (Eindrücke):
Nun, die Letzten Wochen in Maputo verbrachten wir mit organisatorischen Dingen und mit freunden.
Da mussten wir die ganzen Zollformalitäten für Tchova erledigen. Erstaunlich, wie lange es dauert, bis man ein Papierchen hat, auf dem steht, dass dieses Auto hier Parkiert (tschuldige, geparkt) werden darf ;o) aber nach einem Jahr Afrika hatten wir genug Zeit unsere Geduld zu schulen und unsere Nerven zu stählen.
Heute haben wir also Tchova in Maraquene eingemottet. Irgendwie tut's weh, unser Zuhause während des letzten Jahres so einzupacken und "bis bald zu sagen".
Ja, die richtigen Abschlussworte zu finden ist nicht ganz einfach! Somit ist dies nicht der letzte Blogeintrag. Das definitive Schlusswort braucht noch etwas verdauungszeit ;o)
Wir hoffen trotzden, dass ihr alle Freude an unseren Reiseberichten hattet und entschuldigt nochmals die Unregelmässigkeit der Einträge.
Die Nächste Reise Steht schon an, am 14.11.2009 geht's zurück in die Schweiz...
... auf ein neues Abenteuer
Abraço grande
Sarah, Flo und Tchova