Samstag, 11. April 2009

Yaounde 11.04.2009

Hallihallo ihr Lieben

Bis Lome habt ihr uns letztes Mal verfolgt, und seitdem ist einiges geschehen. Mittlerweile sind wir in Kamerun angekommen und spuehren die ersten Vorboten der Regenzeit. Aber wie immer erst mal der Reihe nach.

In Lome genossen wir einige Tage bei chez Alice, mit Schweizer Kueche, Fondue Burgingnon und Roesti…

Auch Nic und Ant haben wir in Lome wieder getroffen, doch die beiden waren etwas in Panik wegen der Regenzeit und einem sehr beruechtigten Strassenabschnitt zwischen Nigeria und Kamerun, wo anscheinen Leute schon 6 Tage fuer 80 km gebraucht haben. Sie wollten deshalb so schnell wie moeglich weiter, um noch vor dem grossen Regen durch zukommen. Wir blieben noch einige Tage und trafen hier auch Julien und Pioter, zwei Velofahrer auf der Westroute. Mit ihnen hatten wir eine unterhaltsame Zeit, mit feinen Znachts und Spielen, wie: „wer bin ich“

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Nun ja, wir merkten bald, dass wenn man zu lange an ein und demselben Ort bleibt, man beginnt sich zu viele Gedanken zu machen. Wie: alleine durch Nigeria fahren…, die Regenzeit in Kamerun… na ja, irgendwann mussten wir einfach los, um nicht einzurosten und in Bewegung zu bleiben. Weiter gings also, noch etwas Togo besuchen.

Am ersten Tag machten wir einen winzigen Abstecher zum Lac Togo. Ca. 30 km oestlich, nur um wieder etwas Strassenluft zu schnuppern. Dort verbrachten wir eine Nacht auf einem etwas teuren Camping, aber fuer die idyllische Landschaft hat sichs allemal gelohnt.

Gleich am naechsten Tag gings weiter Richtung Norden zum Mont Klouto. Nicht der hoechste Berg von Togo, aber trotzdem sehr schoen und vor allem schoen frisch in der Nacht!

Als wir die gewundene Strasse zum Mont Kloutu hochfuhren erlebten wir unseren ersten inoffiziellen Roadblock. Zwei Jungs hatten die Strasse mit einer Liane gesperrt und verlangten Wegzoll fuer die Schlagloecher, die sie angeblich ausgebessert haben ;o). Schlagloecher gabs haufenweise, aber ausgebessert war keines. Unser Obolus bestand dann aus zwei Golfbaellen, die wir noch von Robert hatten (danke Robert) … und alle waren gluecklich :o)

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Der erste inoffizielle Roadblock unserer Reise

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Tchova auf der Spitze des Mont Klouto

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WC gabs leider keins ;o)

Wir verbrachten zwei erholsame Naechte auf dem Berg und vertrieben uns die Zeit mit Waeschewaschen und ausruhen. Ersteres gestaltete sich als etwas schwierig, da wir zum ersten Mal seit Beginn unserer Reise, Teaglich Regenschauer hatten. So mussten wir die Kleider zum Trocknen unter unserem Tarp aufhaengen.

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Nach erfolgreicher, zweitaegiger Trocknung unserer Kleider fuhren wir weiter Richtung Norden nach Badou, wo es Laut Reisefuehrer einen wunderschoenen Wasserfall zu betrachten gibt.

Wir hatten schon in Lome gehoert, dass die Hauptverbindung zwischen Kpalime (beim Mont Klotou) und Badou in miserablem Zustand ist und dass es eine Alternativroute durch die Togolesischen Berge gibt (Natuerlich Piste!).

Wir entschieden uns dann, genau diese Piste zu nehmen und konnten so eine Fahrt durch malerische Landschaften geniessen. Zwar waren die ersten 15 km der Piste sehr anspruchsvoll und schlecht, doch danach wandelte sich die Strasse zu einer regelrechten Naturautobahn.

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In Badou selbst campierten wir auf dem Gelaende des einzigen Hotels und hatten schon bald die ganze Dorfschule um unser Auto herum. Und wieder einmal spielten wir Fernseher fuer alle Kinder des Dorfes ;o)

Eine kleine Gitarrenlektion fuer einen der Schueler half jedoch bald, das Eis zu brechen und etwas Respekt und Privatsphaere (fuer ca 10 min) zu gewinnen:o)

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Wie immer, wenn es eine touristische Attraktion in der Naehe eines Ortes gibt, finden sich schon bei der Ankunft (auch wenn der Weg zur Attraktion noch mehrere km ist) zahlreiche, zum Teil selbst ernannte Guides, die einem die Wunder der Umgebung zeigen wollen. Wir entschieden uns jedoch selbst in das 12 km entfernte Akloa (wo die Wasserfaelle sind) zu fahren und uns vor Ort einen Guide zu nehmen. Dieser Entscheid erwies sich als grosser Glueckstreffer. In Akloa, einem wahrscheinlich 50-100 Sehlenkaff fanden wir sogar eine kleine Auberge. Gefuehrt von einem aelteren Ehepaar (ohne Kinder) nach der stuendigen Wanderung zum Wasserfall checkten wir in der Auberge ein und verbrachten einen spannenden Nachmittag mit den Hosts und Angestellten. Erzaehlten von der Schweiz, zeigten Bilder und lauschten den Geschichten ueber togolesische Traditionen.

Wir kamen am Ende zu Schluss, dass das togolesische Hochland und die Schweiz sehr aehnlich sind :o)

An beiden Orten gibt es Berge, die Temperaturen sind frisch und sogar in Togo gibt es traditionelle Ringkaempfe unter jungen Maennern (Schwinge)! Leider waren wir etwas zu frueh dran, die traditionellen Ringkaempfe von Togo zu bestaunen…

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Togolesisches Schwinge (Bild aus dem Internet)

Am Abend kochten wir dann fuer die Besitzer der Auberge, und alle anderen, die Lust hatten ein Schweizergemuesecurry zu probieren. Den meisten hats so halbwegs gemundet anderen gar nicht ;o) (zum Glueck, denn wir hatten ja auch Hunger ;o))

Hier noch einige Eindruecke zum Wasserfall, weswegen wir ja eigentlich nach Akloa gefahren sind:

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Der Weg zum Wasserfall, zum Teil gar nicht so einfach…

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…aber lohnenswert!

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Am naechsten Morgen packten wir gemuetlich zusammen und machten uns bereit fuer die Weiterreise. Der Besitzer der Auberge kam noch auf einen kleinen Abschiedsschwatz vorbei und ueberraschte uns mit einem Geldgeschenk von ca. (umgerechnet) 100 Euro. Natuerlich wollten wir dieses Geld nicht annehmen. Doch wir merkten bald, dass ihn ein zurueckweisen des Geschenks sehr gekraenkt haette. So tauschten wir im Gegenzug (echte) E-Mailadressen aus (naeheres zu echt und unecht dann im Abschnitt ueber Nigeria) und verabschiedeten uns mit einem ernstgemeinten Versprechen uns bei ihm zu melden und ihn ueber unsere Reise auf dem Laufenden zu halten.

Weiter gings dann also ueber Atakpame nach Kara, wo wir 3 Tage auf das Gueltigkeitsdatum unseres Beninvisums warteten.

Hier noch einige Togo-Highlights:

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Togolesische Stapelkunst

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Der Vodoo-Markt in Lome

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Blinder Passagier

BENIN:

Oh weh, zu Benin gibt eigenlich wenig zu erzaehlen. Wir sind, bis auf eine Uebernachtung in Nikki, kurz vor der Nigerianischen Grenze, durchgefahren.

NIGERIA:

Das wohl beruechtigste Land unter Afrikafahrern!!!

Einige Stichworte gefaellig:

- Inoffizielle (von Banditen erstellte) Strassensperren

- Bewaffnete Raubueberfaelle auf alles, was sich bewegt

- Polizeischikanen alle 100 Meter

- Leichen am Strassenrand

- „blos nie Anhalten!!“

Na ja, wir wussten, dass viele dieser Horrorgeschichten einen wahren Kern enthalten und fuer manche Regionen in Nigeria sicherlich zutreffen. Wir wussten jedoch auch, dass die Route durch „Zentralnigeria“, die wir gewaehlt hatten zu den sicheren gehoert. Etwas mulmig war uns dennoch, als wir zum nigerianischen Grenzposten kamen. Wir hatten uns schon auf stundenlange Diskussionen mit Zoellnern und Migrationsbeamten eingestellt, mussten jedoch feststellen, der Grenzuebertritt zu einem der Angenehmsten unserer bisherigen Reise gehoerte :o) sehr freundliche, hilfsbereite und korrekte Beamte. Sogar unser laisez passer (Zollpapier fuer das Auto) wurde vom Zoellner zweimal ausgefuellt, da er das erste Exemplar verkehrt herum abgestempelt hatte. Schliesslich half er uns noch einen guten Wechselkurs mit dem Geldwechsler zu vereinbaren…

Wir sagten uns nach dieser Erfahrung: „Der erste Eindruck zaehlt“ und fuhren, fast ohne Bammel, weiter Richtung Osten. Eigentlich wollten wir in einem kleinen Nationalpark uebernachten. Doch die Piste dorthin war so schlecht, dass wir uns fuer einen Umweg entschieden. Leider fuehrte dieser Umweg ueber eine der Hauptverkehrsverbindungen im Land. Und so wurden wir Opfer der unzaehligen Polizeikontrollen. Sage und schreibe 12 Kontrollen innerhalb von 50 km war unser Rekord! Doch jeder dieser Stopps verlief sehr korrekt und freundlich, manchmal endete er auch mit einer Plauderei ueber unsere Reise. Nur wenige Beamte fragten uns: „was bringt ihr fuer Officer XXX? Ich bin Officer XXX“ ;o)

Mit einem: “ich bringe ihnen meine Freundschaft, mein Laecheln und einen kraeftigen Haendedruck.“ liessen sich die meisten abspeisen.

Fuer alle, die sich fragen, wie so eine Strassensperre aussieht: wir konnten und wollten keine Fotos machen, man muss sein Schicksahl ja nicht immer herausfordern ;o)

Nun, man stelle sich zwei leere Oelfasser auf jeder Strassenseite vor. Dazwischen ein mit Naegeln gespicktes Brett (auf der Strasse natuerlich, so, dass keine Chance fuer eine Durchfahrt besteht) und meist einen kleinen Bretterverschlag auf der einen Strassenseite. Die Kontrolle laeuft dann so ab: langsam werden (2ter Gang, ca 20 km/h), den Typen, der einem raus winkt schon mal vorsichtshalber angrinsen und salutieren, Fenster, falls nicht schon offen, runter kurbeln, noch mehr grinsen und gleich die Hand zum Gruss hinstrecken. Dann das verlangte Dokument (nur ja nicht zu hektisch) hervorkramen, aussteigen und zum Bretterverschlag wandern. Auch hier wieder alle freundlich angrinsen. Meist sitzt der Chef im Schatten und falls Strom vorhanden ist, direkt neben einem Ventilator. Alle Fragen freundlich ueber sich ergehen lassen. Manchmal nochmals zurueck zum Auto, weil man ein Dokument vergessen hat.

Wie gesagt, die Kontrollen waren oft Zeitintensiv, meist jedoch auch witzig. Alle hielten uns fuer wahnsinnig! Wie kommt man nur auf die Idee durch Afrika zu reisen. Und das in einem Auto ohne Klimaanlage.

Eine Klimaanlage haben wir uns auch manches Mal gewuenscht! Es begann naemlich richtig heiss zu werden. Die halbwegs angenehmen 30 – 35 °C von Togo waren nun nicht mehr! Tagsueber kletterte das Thermometer auf ueber 40 °C.

Die erste Nach in Nigeria verbrachten wir deshalb, von der langen Fahrt schon ziemlich geschlaucht, in einem Hotel (Zimmer mit KLIMA!) in Igboho.

Unser Plan fuer Nigeria war es, so schnell wie moeglich nach Abuja ,der neuen Hauptstadt, zu fahren. Hier sind alle, fuer uns relevanten Botschaften vertreten. Und theoretisch kann man hier alle Visas fuer die Weiterreise besorgen.

Also brachen wir frueh morgens auf und machten uns auf den Weg Richtung Abuja. Eigentlich hatten wir noch einen Zwischenstopp vor Abuja geplant, da wir aber sehr gut unterwegs waren, schaften wir die ca. 650 km an einem Tag.

Was fuer eine Fahrt! Wieder etliche Polizeikontrollen, Schlaglochstrassen, Gegenwind, und kurzzeitig sogar Regen. Und zu allem Uebel brachen wir unseren eisernen Vorsatz: „nie Nachts, vor allem nie Nachts in Nigeria Autofahren“.

Gegen 21.00 Uhr, in tiefer Nacht, erreichten wir dann das Sheraton Hotel in Abuja. Nein, wir koennen uns kein Zimmer im teuersten Hotel Abujas leisten ;o) der Parkplatz hinter dem Hotelgelaende ist unter Overlandern (Afrikafahrern) jedoch ein bekannter Uebernachtungsort. Hier darf man gratis stehen und wird geduldet. So lange man den Zahlenden Gaesten nicht in die Quere kommt ;o).

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Unser Stehplatz beim Sheraton

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Es gibt sicherlich romantischere Plaetze um zu uebernachten, als auf einem Betonplatz eines 5 Sternehotels bei dem eine Stunde Internet ca. 30 CHF und ein Tag im Swimingpool 20 CHF kosten. Auch die Freiluftdusche (Am Pool) wo wir uns unter den Augen anderer (bezahlender) Gaeste, in Badehose oder Bikini wuschen, machte eine Intiemwaesche etwas schwierig ;o) wir fanden jedoch bald heraus, dass man vor 6.00 Uhr morgens ziemlich ungestoert ist…

Aber was soll man machen… wir wollten so viele Visas wie moeglich besorgen und so blieb uns nichts anderes uebrig, als in dieser schweineteuren Diplomaten- und Oelscheichstadt, bei bis zu 46 °C, zwischen den Sheraton-Generatoren und einer Dicht befahrenen Hauptstrasse zu verweilen.

Man muss jedoch sagen, dass wir fuer viele Hotelgaeste und Angestellte eine grosse Attraktion waren einige etliche kamen zu uns, fragten uns aus und waren sehr interessiert und freundlich.

Einschub ueber Falsche Emailadressen:

In unserer Zeit in Nigeria fanden wir bald heraus, dass die Leute sehr neugierig sind. Und anscheinend gehoert es zum guten Ton, Freunde in Europa zu haben. Oft wurden wir nach unseren Adressen, Telefonnummern und E-Mails gefragt. Und genau so oft wurden uns irgendwelche Zettel mit Adressen, Telefonnummern oder E-Mails, zum Beweis eines Kontaktes zu einem Europaeer unter die Nase gehalten.

Sehr hartnaeckige Leute bestanden auf einen Kontaktaustausch und liessen uns erst in Ruhe, als sie wenigsten eine E-Mail-Adresse von uns erhielten.

Ihr kennt sicherlich alle die Mails aus Nigeria, wo man aufgefordert wird, seine Bankdaten preiszugeben und damit einen Haufen Geld gewinnen kann. Auch in den Reisefuehrern wird oft von Elektronischen Betruegereien gewarnt.

Aus diesem Grund gaben wir den meisten Leuten eine falsche, oder Uralte E-Mail-Adresse an.

Weiter mit Abuja:

Wie bereits erwaehnt ist Abuja die neue Hauptstadt von Nigeria. Sie wurde auf dem Reissbrett entworfen und beherbergt alles was Rang und Nahmen hat. Dementsprechend Teuer ist die Stadt (Schweizer Preise im Supermarkt). Doch leider sassen wir fest in dieser Diplomaten-, Oelmulti- und Reicheleutestadt weil wir Visas fuer die Weiterreise benoetigten. Wir schafften 3 Visas, Kamerun, Angola und Congo. Wobei das muehsamste Angola war!

Auf der Angola Botschaft hatten wir jedoch ein sehr schoenes Erlebniss. Im Warteraum trafen wir einen Freundlichen Nigerianer, Mister Ogbolu. Auch er ist im Oelgeschaeft taetig und musste irgendwelche Wahren in Luanda begutachten. Not schweisst zusammen und wir haben mit ihm ueber die schwierigkeiten, ein Angolavisum zu bekommen lamentiert.

schliesslich fanden wir heraus, dass auch er im Shareton abgestiegen ist. eine etwas peinliche Situation entstand, als Flo, ganz spontan sagte: "oh was fuer ein Zufall, wir sind auch im Shareton." Dass wir jedoch beim Shareton campen war etwas schwierig zu erklaeren ;o)

Mister Ogbolu war jedoch keineswegs empoert, im gegenteil. Er war aeusserst interessiert an unserer Reise und wollte alles wissen. Schliesslich fuhren wir in seinem Firmenwagen zurueck ins Shareton und wurden sogar zum Mittagessen eingeladen. Ala carte, so viel wie man essen kan. Leider entschieden wir uns die Nigerianische Kueche auszuprobieren. Bis auf die Huenerpfeffersuppe war alles sehr gewoehnungsbeduerftig und wir assen nur wehnig ;o(

Dennoch waren wir sehr dankbar fuer das Essen und das erstaunliche Erlebnis, waehrend einer Transafrika in einem 5 Sternehotel essen zu duerfen :o)

(Mister Ogbolu hat unsere echte E-Mail erhalten ;o))

Nach 4 Tagen waren wir zum Glueck nicht mehr alleine. Pioter und Julien, die beiden Velofahrer trafen eines Nachmittags auf dem schoenen Sheratonbetonparkplatz ein. Und schon einen Tag spaeter traf auch ein Belgisches Paar (Gert und Veerle), in einem Landrover, in Abuja ein. Die beiden wollten bis Kamerun, und dann ueber Niger und Algerien zurueck nach Belgien.

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Gert und Veerle

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Waeschewaschen

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Shareton Gruppenfoto (vlnr.: Pioter, Flo, Gert, Veerle und Julien, Sarah macht das Foto;o))

Nach 10 Tagen Abuja hatten wir die erwaehnten Visas beisammen und vor allem die Schnauze voll von dieser Stadt. Gluecklicherweise hatten auch Gert und Veerle am gleichen Tag alle benoetigten Visas beisammen und wir entschlossen uns, die beruechtigte und schlechteste Piste (der Welt), von Nigeria nach Kamerun unter die Raeder zu nehmen.

Auch ueber diesen Streckenabschnitt existieren einige Horrorgeschichten wie: 6 Tage fuer 80 km, steckenbleiben in der Regenzeit, Absaufen des Autos in Bodenlosen Schlammloechern, usw.

Wir waren deshalb sehr froh, die Strecke nicht alleine meistern zu muessen. Doch naeheres zu der Schlammschlacht zwischen Ekok und Mamfe im Abschnitt ueber Kamerun ;o)

Gemuetlich gings dann, nach 10 Tagen Abuja weiter Richtung Kamerun.

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Mittagspause unseres kleinen Konvois

Nach einer Uebernachtung in Makurdi fuhren wir zur Obudu Cattle Ranch. Was sich als wirklich lohnenswerter Ausflug entpuppte. Die Ranch war ein riesiges Touri und Tagungs-Resort auf einem ca 1500 m hohen Berg. Eine der Schweiz ebenbuertige Serpentinenstrasse fuehrte den Berg hoch und mit jedem Meter sank die Temperatur spuerbar. Auf dem Bergkamm fanden wir dann die Ranch. „Oh weh“, war unsere erste Reaktion, „dies schaut etwas zu nobel aus fuer uns!“

Als wir dann die Preise an der Rezeption bestaunten war unsere anfaenglich gute Stimmung ziemlich im Keller. Doch nach einigen Erklaerungen und Geschichten zu unserer Reise durften wir GRATIS am Rande der Anlage Campen.

Koennt ihr euch vorstellen, dass man bei 18 °C so richtig friert? Wir mussten feststellen, dass dies durchaus moeglich ist und kramten unsere Schlafsaecke und Pullis aus den untersten Kisten hervor ;o)

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Eingangstor zur Obudu Cattle Ranch

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Camp im Morgennebel

Nach einer schoen kalten Nacht gings am naechsten Morgen weiter. Einmal uebernachteten wir noch in Nigeria, in Ikom (ca. 50 km vor der Grenze).

Highlights Nigeria:

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Nigerianische Bananestapelkunst (Bild by Gert)

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Mittagspause am Strassenrand (La Vache qui rit, Sardinen, Buechsenfleisch, Avocado und Englisches Suesstoastbrot, HERRLICH!!!) ;o)

Nach einer relativ unproblematischen Grenze gings dann auf den beruechtigten Strassenabschnitt zwischen Ekok und Mamfe. Auf die Frage ueber den Strassenzustand hatten die Grenzbeamten nur gegrinst und gesagt: „ nun, die letzten 3 Tage hat’s nicht geregnet, also solltet ihr schon durchkommen…“

Anfangs war die Piste in einem sehr guten Zustand und wir entschlossen uns sogar fuer eine Mittagspause.

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Herrliche Sandwiches (das herrlich ist uebrigens ernst gemeint)

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Schaut doch gar nicht so schlimm aus, im Gegenteil!

Doch nach wenigen Kilometern stand schon der erste „abgelegene“ LKW im Weg und wir merkten langsam, dass es wahrscheinlich noch dicker kommt. Und es kam dicker!

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Noch alles im gruenen

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Mann beachte das Schlammloch links!

 

Oft halfen wir einheimischen, die liegengeblieben oder eingesunken waren. Diese Leute bewaeltigen die Strecke sogar mit gewoehnlichen (hoehergelegten) PKW. Aber manchmal brauchen auch sie Hilfe ;o)

Am Abend hatten wir dann den schlimmsten Teil der Strecke hinter uns und uebernachteten bei der Gendarmarie eines winzigen Kaffs.

Der Rest der Strecke nach war in einigermassen gutem Zustand und wir erreichten schon kurz nach Mittag die Teerstrasse in Mamfe.

Eigentlich wollten wir hier nur unsere Vorraete aufstocken und dann gleich weiter Richtung Buea am Mount Cameroun. Doch in Mamfe trafen wir Harm, einen Holaender, der sich in Bamako ein Motorrad gekauft hat (kleine 125ccm, chinesisches Fabrikat und Imitation einer Honda) und mit diesem bis ans Kap will. Gert und Veerle hatten Harm schon in Ghana kennengelernt und nach einigen HALLO’s und Ekok-Mamfe-Strasse-Geschichtten entschieden wir uns in Mamfe zu uebernachten und am naechsten Tag im Dreierkonvoi weiterzufahren.

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Harm…

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… und sein Toeffli

Weiter ging's also zu dritt (bzw. zu fuenft) Richtung Mount Cameroun

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Durch malerische Landschaften ueber meist sehr gute Pisten und durch kleine Doerfer. Die Kinder begruessten uns immer mit: “ white man, white man, give me pen!“ und dies in so einstudierter art, dass wir uns fragten, ob sie das in der Schule lernen!? ;o)

Als wir einen Rastplatz fuer den Zmittag suchten, geschah es. Durch den Regen, war der Rand der Piste so aufgeweicht, das Flo unseren lieben Tchova kurzzeitig eingrub. Doch mit Hilfe von Gert (und leider muss ich gestehen, einem Landrover ;o)) konnten wir unser Auto sehr schnell wieder bergen.

Welch eine Schmach fuer jeden Toyotafahrer ;o)

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Und was haben wir gelernt? "Fahre nie zu nahe an den Rand einer Piste, vor allem nicht waehrend der Regenzeit!"

 

Flott gings danach wieder weiter mit einer Uebernachtung in Nguti und schon bald sahen wir die Auslaeufer des Mount Cameroun.

Eigentlich wollten wir uns hier nur etwas ausruhen, ev. Waesche waschen und ins Internet gehen. Doch schlussendlich blieben wir 4 Tage in Buea beim Presbiterianischen Guestthouse, am Fusse des hoechsten Berges von Kamerun (4100 m).

Der einzige, der sich durchringen konnte den Berg zu besteigen war Harm. und er schaffte dies in unglaublichen 2 Tagen. Wir anderen machten uns einige sorgen um Harm, denn die Regenzeit hatte wirklich begonnen. Und Punkt 4 Uhr, jeden Tag, goss es fuer etwas 2 Stunden wie aus Kuebeln!

Wieder mussten wir unsere Schlafsaecke hervor suchen um die wirklich sehr kalten 18 - 20 °C auszuhalten. Und zweimal fluechteten wir vor dem Regen in die Lounge des Guesthouses.

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Unser Camp am Fusse des Mount Cameroun

 

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Fruehstueck

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Schnell alles einpacken, der Regen kommt!!!

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Gottseidank haben wir ein Tarp

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Sarah hat sich warm eingepackt ;o)

Harms Ausruestung laesst etwas zu wuenschen uebrig. Da er nie geplant hatte, so lange zu reisen und zwischendurch zu campen, musste er sich in Mali ein Zelt kaufen. Auch ein chinesisches Produkt, welches (wahrscheinlich zu Belueftungszwecken) ein Fenster im Dach hat ;o)

Also gaenzlich ungeeignet fuer Regen. Auch er war froh ueber unsere Plane, mit der wir wenigstens den groebsten Regen fernhalten konnten.

Irgendwann mussten wir ans weiterfahren denken, da wir in Yaounde  noch 2 Visas Besorgen muessen. Und hier sind wir nun.

Sitzen wieder einmal in einer Grossstadt fest und warten auf Visas ,Gabun und Demokratische Republik Congo (DRC) fehlen uns noch.

Wenigstens haben wir einen super Platz gefunden. In einem christlichen Guesthouse. Die Dusche und das WC sind super sauber und es gibt sogar WYFI!!!

 

Vorgestern haben uns Gert und Veerle verlassen :o(

Gerts Tante arbeitet in Batouri, einem kleinen Dorf im Osten Kameruns. Diese wollen sie noch besuchen gehen und dann schon bald wieder Richtung Norden, ueber Niger, Algerien und Tunesien, zurueck nach Belgien.

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Gruppenfoto unseres kleinen Konvois (vlnr.: Gert, Harm, Veerle, Sarah und Flo. Diesmal mit Selbstausloeser;o))

 

Also Ihr Leiben, haltet die Ohren steiff und drueckt uns die Daumen fuer die Visabeschaffungen und vor allem fuer Kongo. Anscheinend sind da die Strassen aehnlich wie EKOK-MAMFE!

Liebe Gruesse aus dem Regnerischen Kamerun

Sarah und Flo